Website Relaunch - Web Technologie mit Drupal 8 (Teil 4)

Drupal 8 - Das Contentmanagement System für die neue Website des Barth Medienhauses

Website Relaunch - Web Technologie mit Drupal 8 (Teil 4)

28.12.2018

Die Umsetzung einer modernen, komplexen Unternehmenswebsite ist heutzutage ohne ein Content Management System (CMS) undenkbar. Auch wir waren bei unserem Webrelaunch mit der Auswahl eines geeigneten CMS konfrontiert und haben uns für den Einsatz von Drupal 8 entschieden. Mit der neuesten Version kommen einige Neuerungen im Vergleich zu Drupal 7 daher. Welche das sind und warum wir uns für Drupal 8 entschieden haben, erfahren Sie hier im letzten Teil unserer Serie zum Thema Website Relaunch.

Warum Drupal als Content Management System?

Als Open Source Software und Framework ist Drupal komplett kostenlos. Jeder hat Zugriff auf alle Inhalte und die unzähligen Erweiterungen. Durch seinen modularen Aufbau hat jeder Nutzer die Möglichkeit, an verschiedene Funktionalitäten mitzuarbeiten oder neuentwickelte Module bereitzustellen. Und genau das ist auch ein großer Pluspunkt, da das CMS kontinuierlich weiterentwickelt wird und mittlerweile eine riesige Community von Entwicklern vereinigt.

Offene Fragen oder Probleme wurden häufig schon innerhalb dieser Community gelöst, sodass auf bestehende Lösungswege zurückgegriffen werden kann. Außerdem gilt Drupal als eines der sichersten Content Management Systeme weltweit. Ein weiterer Vorteil ist die große Flexibilität. Gegenüber anderer Content Management Systeme bietet Drupal sehr viele Möglichkeiten individuelle Lösungen selbst zu programmieren und spezifische Anforderungen, beispielsweise die Anbindung von Schnittstellen, zu realisieren. Mit anderen Worten: Drupal ist enorm mächtig und eine wirklich gute Wahl für komplexere und individualisierte Webprojekte.

In Sachen Content Management ermöglicht das Rollensystem mit detailliert anpassbaren Rechten der unterschiedlichen Benutzergruppen die optimale Unterstützung für redaktionelles Arbeiten. Die komfortable Inhaltspflege bietet viele Möglichkeiten der Individualisierung. Drupal erhöht dadurch die Benutzerfreundlichkeit nicht nur für die Endnutzer, sondern auch für die Redakteure der Website.

Drupal 7 vs. Drupal 8: Das hat sich geändert

Webentwicklung mit Drupal - Version 7 und 8 im Vergleich

Mit der Neuauflage des Content Management Systems kommen einige Änderungen daher. Eine grundlegende Neuerung in Drupal 8 im Vergleich zu seinem Vorgänger ist der Drupal Kern. Zum einen wurde der Verzeichnisaufbau wesentlich umstrukturiert. Die Anzahl der core-relevanten Verzeichnisse wurde reduziert und klarer von den restlichen Bereichen getrennt. Damit ist nicht nur die Handhabung des Kerns einfacher, gleichzeitig bildet dieses Konzept auch eine bessere Basis im Hinblick auf den Aspekt Sicherheit. Parallel dazu wurde die Anzahl der dem Kern zugehörigen Module erhöht.

Funktionalitäten wie die dynamischen Ansichten, Webservices, Mehrsprachigkeit oder ein vielfältig einsetzbarer WYSIWYG Editor gehören von nun an zum Drupal Kern und müssen weder im Nachhinein installiert, noch einzeln bei Bedarf aktualisiert werden. Außerdem bietet Drupal 8 über den Composer eine komfortable Möglichkeit der Dateiverwaltung und der Organisation von Drupal Modul oder Core Updates über die Konsole. Sicherheit spielt in der neuesten Version von Drupal weiterhin eine zentrale Rolle. Neben der Verzeichnisstruktur wurden Module überarbeitet, um eine noch bessere Sicherheit zu gewährleisten.

Die gewöhnungsbedürftigste Neuerung im alltäglichen Umgang mit dem CMS ist wohl das Theming mit der neuen auf PHP basierenden Template Engine Twig. Twig soll flexibel, sicher und leistungsfähig sein. Die altbewährte PHP-Programmierung wird damit an den Nagel gehängt und macht Platz für etwas Neues.

Nach all den Neuerungen muss jedoch gesagt sein, dass die Drupal-Entwickler das Rad nicht neu erfunden haben. Vieles ist immer noch altbekannt, wie beispielsweise das Drupal Backend. Hier hat sich nicht allzu viel verändert, was die Eingewöhnung enorm erleichtert. Angenehm ist auch, dass das Motto Mobile First mittlerweile auch für das Drupal Backend gilt. Die Inhaltserstellung gestaltet sich dadurch auf der adaptierten mobilen Ansicht leichter als im Vorgänger Drupal 7.

Ist neu gleich besser?

Das neue Theming mit Twig hat mit Sicherheit noch Verbesserungspotential. Die versprochene Flexibilität und einfache Template Erstellung vermissen wir bisher noch. Für komplexere Templates mit spezifischen Anforderungen wirkt der Umgang mit Twig häufig unnötig kompliziert.

Insgesamt bringt Drupal 8 aber einige Verbesserungen mit sich. Highlights sind vor allem anderem der verbesserte, sichere Kern mit umfangreicheren Modulen und klarer Dateistruktur, sowie die optionale komfortable Dateiverwaltung über Composer oder Drush.

Drupal 8 – und dann?

Nachdem das Ende des Drupal 7 Supports auf November 2021 angekündigt wurde, ist Drupal 8 von nun an als neuer Projektstandard im Barth Medienhaus gesetzt. Zeitgleich zu Drupal 7 soll allerdings auch der Drupal 8 Support beendet werden. Grund dafür ist das Release von Drupal 9 im Jahr 2020.

Warum also jetzt noch mit Drupal 8 starten? Der Grund dafür ist, dass das Upgrade von Drupal 8 auf 9, im Gegensatz zur Drupal 7 Migration, sehr unkompliziert sein soll. Der frühzeitige Einstieg in Drupal 9 wird dann um einiges leichter von der Hand gehen. Detailliertere Informationen zum weiteren Entwicklungsverlauf von Drupal in den kommenden Jahren finden Sie auch hier.

Webrelaunch im Barth Medienhaus: Ein Fazit

Prozentuale Verteilung Zeiten

Einen Webauftritt erfolgreich neu umzusetzen, ist nicht selbstverständlich. Dabei hilft vor allem eins: Eine ausführliche Analyse- und Konzeptionsphase. Auch bei diesem Projekt wird deutlich, dass knapp über die Hälfte der gesamten Projektzeiten in Kommunikation, Konzept und Planung fließen. Dadurch erleichtern sich die folgenden Arbeitsschritte bis hin zur technischen Umsetzung immens und Stolpersteine werden bereits frühzeitig aus dem Weg geräumt.

Insbesondere die intensive Auseinandersetzung mit der realen Zielgruppe und die Erkenntnisse daraus haben die ganze Entwicklung begleitet. Sich in Drupal 8 einzuarbeiten und die neue Website anschließend umzusetzen war zwar anspruchsvoll, hat aber die komplette Zeit über wirklich Spaß gemacht!

Daniel Sokopp, Absolvent HS Offenburg / Webentwickler & UI-Designer im Barth Medienhaus

Doch die Weiterentwicklung ist mit der neuen Website keineswegs vorbei. Im Gegenteil: Ein spannendes neues Kapitel startet damit erst. Themen wie Content-Management, Suchmaschinenoptimierung, Google Analytics oder technische Erweiterungen spielen in der kommenden Zeit eine wichtige Rolle für unsere Website und natürlich auch hier im Barth Medienhaus Blog.